Eine US-Forschergruppe um Dr. Harold Bays aus Louisville hat die Wirkung von Rosinen auf den Bluthochdruck in einer randomisierten kontrollierten Studie überprüft. Die Ergebnisse stellten sie auf dem Kongress des American College of Cardiology (ACC) in Chicago vor.

Für die Studie wurden 46 Männer und Frauen mit leicht erhöhten (“prähypertonen”) Blutdruckwerten ausgewählt und zwei Gruppen zugeteilt.

Der Hälfte der Probanden wurde auferlegt, zwölf Wochen lang dreimal täglich eine Portion Rosinen zu essen.

Die andere Hälfte musste stattdessen kommerziell verfügbare Snacks (etwa Cracker oder Cookies) ohne Fruchtbestandteile, jedoch von gleichem Kaloriengehalt, konsumieren.

In der “Rosinengruppe” stellten die Wissenschaftler nach vier, acht und zwölf Wochen eine signifikante Reduktion der systolischen Blutdruckwerte um 6,0 bis 10,2 mmHg fest.

Die Messungen der diastolischen Werten zeigten Verminderungen um 2,4 bis 5,2 mmHg. Die in der Kontrollgruppe konsumierten Snacks hatten – wie erwartet – keinen Effekt auf den Blutdruck.

Welche Inhaltsstoffe der getrockneten Trauben könnten die beobachtete Wirkung hervorgerufen haben? Bays sagte dazu, dass Rosinen “vollgepackt mit Kalium” seien, das zur Blutdrucksenkung beitrage.

Günstige Wirkungen auf die Gefäßfunktion seien möglicherweise auch auf den Gehalt an Polyphenolen, Tanninen und Antioxidantien zurück zu führen.

Quelle:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/article/809341/suesse-helfer-bluthochdruck.html

Kommentar & Ergänzung:

Da ich ausgesprochen gerne Sultaninen esse, passt mir diese Studie natürlich sehr gut in den Kram. Ich habe mich aber gefragt, was denn der Unterschied zwischen Sultaninen und Rosinen sei.

Hier ein Überblick dazu aus Wikipedia:

Was sind Rosinen?

Rosinen (von altfranzösisch roisin; zu lateinisch racemus, ‚Weinbeere’) sind eine kernreiche, dunkelbraune und sehr süße Art getrockneter Weinbeeren. Rosinen werden wegen der vorteilhaften Eigenschaften der Sultaninen kaum noch angeboten. Der Begriff ‚Rosinen’ ist jedoch als Oberbegriff für alle getrockneten Weinbeeren geblieben. Sie werden reif geerntet und danach in der Sonne oder im Schatten getrocknet, bis die Feuchtigkeit der Beeren nur noch etwa 15 bis 18 % beträgt. Dies bedingt eine Konzentration des Fruchtzuckergehalts auf etwa 33 %. Sie haben eine honiggelbe bis dunkelbraune Farbe. Vier bis fünf Pfund Weintrauben ergeben ein Pfund Rosinen.“

Welche Sorten gibt es?

Sultaninen werden aus der Sultana-Traube (Thompson Seedless) gewonnen, die weiß, dünnhäutig, besonders süß und kernlos ist. Sultaninen haben eine helle goldgelbe Farbe. Produktionsländer sind die Türkei (→ Weinbau in der Türkei), USA (→ Weinbau in den Vereinigten Staaten) (insbesondere Kalifornien), Australien (→ Weinbau in Australien) und Südafrika (→ Weinbau in Südafrika).

Korinthen werden aus der Rebsorte Korinthiaki („Schwarze Korinthe“; lat. Vitis vinifera apyrena) gewonnen. Sie sind ebenfalls kernlos, schwarzbraun bis schwarzblau, kleinbeerig und im Geschmack kräftiger. Die Korinthe wurde nach der griechischen Stadt Korinth benannt und ist eine seit dem 15. Jahrhundert im Deutschen nachweisbare Neubildung, analog zu Französisch raisin de Corinthe (Rosine aus Korinth). Produktionsländer sind neben Griechenland auch Australien, Südafrika und die USA (Kalifornien).

Unter Zibeben (Arabisch zabiba, Sizilianisch zibibba) versteht man Trockenbeeren am Rebstock. In trockenen Erntejahren werden sie zu einer Trockenbeerenauslese (einem Wein mit hohem Restzuckergehalt) verarbeitet. Ein typischer Vertreter dieses Herstellungsverfahrens ist der ungarische Wein ‚Tokajer Aszú’ (Tokajer Ausbruchwein), bei dem vor der Vergärung immer eine bestimmte Menge Zibeben dem frischen Most zugesetzt wird.
In Süddeutschland und Teilen von Österreich ist ‚Zibebe’ ein allgemeiner Ausdruck für getrocknete Weinbeeren, die für die Zubereitung von Speisen verwendet werden. Nach dem Deutschen Wörterbuch beginnt dieser Ausdruck der Bezeichnung Rosine zu weichen, nach dem Duden gehört das Wort zu den süddeutschen und österreichischen Besonderheiten. 2009 enthält das ‚Wörterbuch des österreichischen Deutsch’ die Erklärung ‚große rötliche Rosine’ und vermerkt, dass das Wort ‚auch süddeutsch’ ist.“

Zur Verwendung von Rosinen

„ Aufgrund des hohen Zuckergehalts sind Rosinen beliebt bei der Zubereitung von Süßspeisen, können aber auch unverarbeitet gegessen werden. Sie werden in vielen Süßspeisen, unter anderem in Rosinenbrötchen, Rosinenbrot und Christstollen, verbacken. Für einige Rezepte werden Rosinen in Fruchtsaft, Alkohol oder Wasser eingeweicht, um sie praller, weicher und fruchtiger zu machen. Sie finden aber auch in vielen Hauptgerichten aus dem arabischen Raum und dem Rheinischen Sauerbraten Verwendung. Außerdem sind sie in vielen Müsli-Mischungen enthalten.“

Spezielles

„Rosinen sind für Mensch und Tier (mit Ausnahme von Hunden) ungiftig. Bei einigen Hunden kommt es schon bei Aufnahme von 2,8 g Rosinen pro kg Körpermasse zu einer Weintraubenvergiftung.

Die deutsche Redewendung: Jemand pickt sich die Rosinen (aus dem Kuchen) bedeutet, er nimmt sich die besten Teile und überlässt die weniger guten Teile den anderen. Denselben Inhalt hat in Österreich das Wort ‚Zibebenpicker’.

Ein redensartlicher Korinthenkacker ist jemand, der Unwichtiges zu wichtig nimmt und seinen Mitmenschen gegenüber rechthaberisch auftritt, also ein Pedant; ähnliche Begriffe sind Kümmelspalter, Erbsenzähler, Haarspalter, Krümelkacker, Kriacherlscheiber (österreich. steirisch), I-Tüpfelischisser (alemannisch).

Ein heutzutage im deutschen Sprachraum wenig verbreiteter weiblicher Vorname lautet ebenfalls Rosine oder Rosina.

Das sogenannte Studentenfutter erhält durch den großen Anteil an Sultaninen seinen süßen Geschmack.“

(Quelle: Wikipedia)

Die US-Rosinenstudie ist klein bezüglich der Probandenzahl und die Vorstellung der Studie an einem Kongress ist noch kein Qualitätsbeleg, wie es die Publikation in einer Fachzeitschrift sein könnte.

Mich interessieren aber die gesundheitlichen Wirkungen der Rosinen bzw. Sultaninen und ich würde gerne mehr darüber wissen.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
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