Wadenwickel gelten als probates Hausmittel zur Fiebersenkung, oft auch in abgewandelter Form als „Essigsocken“.
Ob die Anwendung von Wadenwickeln Sinn macht, ist aber nicht unumstritten.
Die Pharmazeutischen Zeitung schreibt dazu:
„Hausmittel erscheinen vielen Eltern als die bessere Alternative. Den Einsatz von Wadenwickeln sieht Niehues kritisch. Zwar bedeuten solche physikalischen Maßnahmen eine Form von Zuwendung für das Kind, was zur subjektiven Linderung der Beschwerden beitragen kann. Doch durch die äußere Kühlung der Waden kommt es zu einer verstärkten Vasokonstriktion und der Körper kann die Wärme schlechter abgeben. Die kalten Beine signalisieren dem thermoregulatorischen Zentrum im ZNS zudem, es müsse noch mehr Wärme produzieren.
Falls Eltern Wadenwickel anlegen wollen, sollten diese nur lauwarm bis leicht kühl sein. Sind Arme und Beine des Kindes trotz Fieber kalt oder hat es Schüttelfrost, sollte auf kühle Wickel verzichtet werden.“
Quelle:
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=69341
Kommentar & Ergänzung:
Der erwähnte Dr. Tim Niehues ist Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Helios-Klinikum in Krefeld.
Die Aussage lässt sich präzisieren bezüglich der Fieberphase, in der ein Wadenwickel sinnvoll ist:
Ein wärmeentziehender Wickel ist nur passend in der Phase der Wärmeabgabe (Schwitzen), nicht jedoch während des Temperaturanstiegs (Schüttelfrost).
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
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