Der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (NHV Theophrastus) hat Anis zur Heilpflanze des Jahres 2014 gekürt. Mit dieser Wahl sollen interessierte Menschen auf eine der ältesten Gewürz- und Heilpflanzen aufmerksam gemacht werden.

Anis ist eine einjährige, 30 bis 60 cm hohe Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Als Heilpflanze verwendet werden die getrockneten Anisfrüchte.

Als Wirkstoff enthalten sie ätherisches Öl, das zu 95 Prozent aus trans-Anethol besteht. Anisöl wirkt auswurffördernd bei Husten, schwach entkrampfend und antibakteriell. Anis steigert die Speichel- und Magensaftsekretion. Er wird angewendet bei Verdauungsstörungen und Katarrhen der oberen Luftwege sowie zur Steigerung des Milchflusses bei Stillenden. Anis wird darüber hinaus als Gewürz verwendet, zum Beispiel in Brot und Weihnachtsgebäck sowie in alkoholischen Getränken wie Ouzo, Pastis und Pernod.

Quelle:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=46922&Nachricht_ID=49439&Nachricht_Title=Nachrichten_Anis%20zur%20Heilpflanze%20des%20Jahres%20gek%FCrt&type=0

Kommentar & Ergänzung:

Anis ist ursprünglich im östlichen Mittelmeergebiet beheimatet und wird heute weltweit in Regionen mit gemässigtem Klima angebaut.

Botanisch ist der Anis verwandt mit Fenchel, Kümmel  und Dill.

Anisöl führt nach der Einnahme einerseits über eine Anregung der Magenschleimhaut zu einer erhöhten Bronchialsekretion, andererseits werden aus dem Verdauungstrakt resorbierte Bestandteile auch über die Lunge ausgeschieden. Bei Inhalation erreichen therapeutisch relevante Mengen direkt die Bronchien. Anisöl wirkt sekretolytisch (schleimverflüssigend) und sekretomotorisch (Anregung der Tätigkeit der Flimmerhärchen).

Anisfrüchte sind daher ein bewährter Bestandteil von Hustentee-Mischungen. Als Tee oder direkt gekaut wirken sie gegen Blähungen und Völlegefühl.

Anisfrüchte sind ein beliebter Bestandteil vom Milchbildungstee, doch ist die Wirksamkeit in diesem Anwendungsbereich nicht belegt.

Will man die Anisfrüchte als Tee zubereiten, sollten Sie vorher gequetscht werden, damit das Teewasser besser eindringen kann.

Neben der Heilpflanze des Jahres wird in Deutschland jeweils noch die Arzneipflanze des Jahres gewählt, und zwar vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg. Arzneipflanze des Jahres 2014 ist der Spitzwegerich.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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