Im Auftrag des Vereins zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e.V. (NHV Theophrastus), hat eine Jury die Küchenzwiebel zur „Heilpflanze des Jahres 2015“ erkoren.

Als Nahrungsmittel und Gewürzpflanze wird die Küchenzwiebel (Allium cepa) sehr häufig verwendet.

Die Jury wollte mit der Wahl zur Heilpflanze des Jahres 2015 den heilenden Aspekt der Zwiebel wieder mehr hervorheben.

Die traditionelle Naturheilkunde schätzt die Küchenzwiebel – ähnlich wie den mit ihr nah verwandten Knoblauch (Allium sativum) – unter anderem als Mittel zur Vorbeugung der Atherosklerose („Arterienverkalkung“. Im Gegensatz zum Knoblauch ist die Küchenzwiebel allerdings nicht im Europäischen Arzneibuch aufgeführt.

Die „Heilpflanze des Jahres“ ist nicht mit der „Arzneipflanze des Jahres“ zu verwechseln, die von Forschern der Universität Würzburg gewählt wird.

Quelle:

http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/spektrum/news/2014/06/05/altes-mittel-gegen-arterienverkalkung/13010.html

 

Kommentar & Ergänzung:

Die Küchenzwiebel zeigt tatsächlich ein paar interessante Wirkungen im Bereich des Kreislaufs. Sie kann den Blutdruck und die Bluttfette leicht senken und zudem die Thrombozytenaggregation hemmen, was die Blutfliesseigenschaften verbessert.

Allerdings braucht es für solche Effekte den regelmässigen Konsum grösserer Zwiebelmengen, was aus Gründen der Verträglichkeit rasch an Grenzen stösst.

Die Zwiebel enthält nämlich anstelle von Stärke als Reservestoff Fruktane. Weil unser Verdauungssystem nicht in der Lage ist, Fruktane enzymatisch zu spalten, werden sie im Dünndarm nicht resorbiert, sondern im Dickdarm durch die natürliche Bakterienflora zersetzt, was eben vor allem beim Konsum grösserer Zwiebelmengen zu vermehrter Gasbildung mit Blähungen und Flatulenz führen kann.

Am häufigsten in der Naturheilkunde eingesetzt wird die Zwiebel daher als Hausmittel bei Erkältungskrankheiten: Beispielsweise Zwiebelsirup gegen Husten und Zwiebelwickel bei Halsweh oder Mittelohrentzündung – wobei vor allem bei letzterem der Zeitpunkt nicht verpasst werden darf, an dem ärztliche Untersuchung und Behandlung nötig ist.

Zwiebelextrakt taucht auch auf als Bestandteil von Narbensalben. Eine fundierte Begründung, was die Zwiebel hier bewirken soll, ist mir allerdings bisher noch nicht unter die Augen gekommen.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe

Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse

Kräuterwanderungen in den Bergen / Kräuterkurse

www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch