Die „Zeit“ interviewt den Duftforscher Hanns Hatt, Professor für Zellphysiologie an der Universität Bochum. Er erforscht die Wirkung von Düften auf den menschlichen Körper. Auf die Frage, ob es Aromen gebe, mit denen wir uns für Lernphasen und Klausuren dopen können, antwortet Hanns Hatt:

„’Dopen’ würde ich es nicht nennen, aber bestimmte Düfte können durchaus die Gehirnaktivität und Aufmerksamkeit steigern. Das hat allerdings nichts mit ihrem Geruch zu tun, sondern mit spezifischen Duftmolekülen, die sie enthalten. Diese gelangen beim Atmen über unsere Lunge ins Blut und werden von dort aus ins Gehirn transportiert. Sie wirken auf Rezeptoren in den Aktivitätszentren im Gehirn – und das macht uns wacher. Klassische Beispiele für anregende Aromen sind etwa Minze, Rosmarin und Zitrone.“

http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2012-11/Gerueche-beeinflussen-Leistung

Kommentar & Ergänzung:

Substanzen, die in therapeutischen Mengen verabreicht erregend auf das Nervensystem oder einzelne Funktionsabschnitte wirken (wie zum Beispiel das Atemzentrum), nennt man Analeptika.

Am häufigsten als Analeptikum eingesetzt werden wohl Coffein und das Coffein-haltige Guarana.

Sehr gebräuchlich waren früher die sogenannten Hoffmannstropfen (1870, benannt nach ihrem Erfinder Friedrich Hoffmann) ein zur medizinischen Verwendung bestimmtes Gemisch aus drei Teilen Ethanol und einem Teil Diethylether. Sie wurden empfohlen beispielsweise bei Schwächezuständen, Ohnmachten, Neuralgien, krampfhaften Affektionen und starkem Erbrechen.

In Aromatherapie und Phytotherapie werden heute als Analeptikum verschiedene ätherische Öle verwendet. Prof. Hanns Hatt erwähnt Rosmarinöl, Minzöl und Zitronenöl.

Das älteste Analeptikum dürfte aber Campher sein, eine Substanz, die man vor allem in ätherischen Ölen von Lorbeergewächsen, Korbblütlern und Lippenblütlern findet.

(+)-Campher kommt in der Rinde und im Harz des Campherbaums (Cinnamomum camphora) vor, eines immergrünen Baums, der vor allem in Asien wächst.

Rosmarinöl, Pfefferminzöl und Campher waren Bestandteile von Riechmitteln und Riechsalzen.

Was ist ein Riechsalz?

„ Als Riechsalze bezeichnet man verschiedene, mehr oder weniger intensiv riechende Substanzen, die besonders im 17. und 18. Jahrhundert zur Belebung bei Schwindel- und Ohnmachtsanfällen unter die Nase gehalten wurden, was im Erfolgsfall das Aufwachen bewirken soll. Riechstäbchen dienten demselben Zweck. Riechsalz wird in der modernen Ersten Hilfe nicht mehr angewendet. Die gelegentliche praktizierte Anwendung im Sportbereich wird nicht empfohlen, da sie mutmaßlich keine Wirkung hat und das Einleiten notwendiger medizinischer Maßnahmen verzögern kann.“

Quelle: Wikipedia

Woraus besteht Riechsalz?

„Die meisten Riechsalze basieren auf Ammoniumcarbonat, das durch Dissoziation in feuchter Umgebung Ammoniak freisetzt. Ammoniak soll in Nase und Lunge einen verstärkten Atemanreiz bewirken, der dann zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Patienten führen soll. Als Rohstoff wurde Hirschhornsalz verwendet, das zu einem Drittel aus Ammoniumcarbonat besteht. Die Wirkung ließ sich verstärken, indem durch Zugabe von Ammoniak der Anteil an Ammoniumcarbonat erhöht wurde.

Als Englisches Riechsalz bezeichnete man früher Ammoniumcarbonat, das mit ätherischen Ölen parfümiert wurde.“

Quelle: Wikipedia

Riechsalz gegen Korsett-bedingte Ohnmacht:

„Aus Riechsalzen bestehende Flüssigkeiten, auch Schlagbalsam genannt, füllte man in sogenannte Riechfläschchen. Das bekannte Zitat „Nachbarin, Euer Fläschchen!“ aus Goethes Faust bezieht sich auf diese Anwendung, die zu Zeiten, in denen einschnürende Kleidungsstücke wie Korsetts zur Damenmode gehörten und solche Anfälle begünstigten, noch recht verbreitet war.

Heute ist Riechsalz, wenn überhaupt, dann nur noch literarisch bekannt, etwa in der bis heute erscheinenden Übersetzung einer Donald-Duck-Geschichte von Carl Barks durch Erika Fuchs, in der es in der erfundenen, höchsten “Stärke 5” eingesetzt wird.“

Quelle: Wikipedia

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

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