Tierallergien sind ein bislang eher wenig bekanntes Phänomen. Auf einem Kongress haben sich Experten jetzt mit Symptomen und Therapien befasst.

Es gebe viele Parallelen, erklärte der Tiermediziner Ralf Müller. Als Beispiel erwähnte er die Neurodermitis, eine Hautkrankheit, die bei Hunden ähnlich sei wie bei Kindern.

Und so wie ein Mensch eine Katzenhaar-Allergie entwickeln könne, könne umgekehrt ein Tier allergisch auf Menschen reagieren. Es gebe positive Hauttests bei Hunden auf humane Hautschuppen, sagte Müller.

Allergien bei Tieren seien noch wenig bekannt und nach Angaben der Wissenschaftler sind sie auch nur schwierig zu erforschen. Man könne den Hund ja nicht in den Wald schicken und schauen, ob es ihm alleine, ohne Menschen, bessergehe. So wie Menschen können auch Tiere beim Kontakt mit Staub- und Futtermilben starken Juckreiz entwickeln. Ungeklärt ist offenbar die Frage, ob Tiere auf dem Land weniger allergisch sind als Tiere in der Stadt.

Bekannt ist dagegen, dass Tiere im Haushalt sich günstig auswirken können, so dass Kinder später weniger Allergien entwickeln. Katzen seien zu diesem Zweck weniger geeignet als Hunde, so die Forscher. Sie gehen jedoch nicht soweit, dass sie einen Hund zur Allergie-Prophylaxe empfehlen würden.

Quelle:

http://science.orf.at/stories/1706153/

Kommentar & Ergänzung:

Es ist oft die Rede von Allergien gegen Tiere. Aber auf die eigentlich naheliegende Idee, dass umgekehrt Tiere auf Menschen allergisch werden können, bin ich gar nie gekommen.

Die weite Verbreitung von Allergien bei vielen Tierarten  mahnt meines Erachtens auch zu Zurückhaltung bei der Psychologisierung von Allergien beim Menschen.

In Komplementärmedizin und Esoterik werden Allergikerinnen und Allergikern oft hemmungslos psychische Störungen aller Art unterstellt, wobei die Phantasie mit den Erfindern solcher Etikettierungen  nicht selten durchbrennt.  Schon bei Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke, den „Grossmeistern“ diffamierender Deutungen, hat der Allergiker „Probleme mit seiner Aggression, die er allerdings bei sich nicht erkennt und deshalb meistens auch nicht lebt.“ (aus: Krankheit als Weg). Unterstellungen dieser Art haben für die Erfinder den Vorteil, dass sie prinzipiell nicht widerlegbar sind. Stimmt ihnen der Patient zu, hat der Erfinder Recht. Weist der Patient die Deutung / Unterstellung zurück, dann ist das nur ein Hinweis darauf, dass er sich zum Beispiel der Aggressionsproblematik nicht bewusst ist bzw. sie verdrängt – und voilà: Der Erfinder hat wieder Recht. So wird man unangreifbar mit seinen Unterstellungen.

Tierhaare und Pollen als Allergene zeigen nach Dethlefsen und Dahlke übrigens an, „dass die Themen ‚Liebe’, ‚Sexualität’, ‚Trieb’ und ‚Fruchtbarkeit’ stark mit Angst besetzt sind und deshalb aggressiv abgewehrt, d. h. nicht hereingelassen werden.“

Eindrücklich auch diese Verallgemeinerungen auf alle Tierhaar- und Pollenallergien.

Dass solche Pauschalisierungen und Diffamierungen dann noch als „Sanfte Medizin“ daher kommen, ist der Gipfel der Irreführung. Und dass so viele Menschen diese  „Schnellschusspsychosomatik“ fraglos und ehrfürchtig nachbeten, halte ich für wirklich bedenklich.

Falls Sie eine allergische Katze haben, konfrontieren Sie sie doch mal mit ihrer unterdrückten Aggressivität und der unbewussten Angst vor Liebe, Fruchtbarkeit, Sexualität und Trieb. Und falls Sie damit nicht weiter kommen, gönnen Sie ihrer Katze doch eine Reinkarnationstherapie  bei Rüdiger Dahlke (Dethlefsen ist ja inzwischen tot, nachdem er noch eine erfolgreiche Karriere als Religionsgründer und Sektenguru hingelegt hat (Kawwana – Kirche des Neuen Aeon).

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
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www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

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