Das Buch “Aromatherapie” von Dietrich Wabner und Christiane Beier (Hrsg.) – soviel gleich vorneweg – ist von allen mir bekannten Aromatherapie-Büchern am Fundiertesten.

Das Buch enthält unter anderem:

– Eine Einführung in die Grundlagen der Aromatherapie, zum Beispiel: Herstellung von ätherischen Ölen, Qualitätsrichtlinien, Standards und Reinheit. Chemische Stoffklassen, Toxikologie und Nebenwirkungen von ätherischen Ölen, Wirkungen und Wirkprinzipien, Riechen und Geruchssinn. Anwendungsformen der ätherischen Öle (Innerlich, nasal, über die Haut). Handhabung, Aufbewahrung und Haltbarkeit von ätherischen Ölen.

– Auf 148 Seiten werden anschliessend die wichtigen ätherischen Öle, Hydrolate und fetten Öle detailliert vorgestellt mit ihren Wirkungen und Anwendungsmöglichkeiten.

– Ausführlich behandelt werden dann die wichtigen Indikationen und Anwendungsgebiete von ätherischen Ölen wie:
Erkrankungen des Verdauungstraktes
HNO-Erkrankungen und Erkrankungen der Atemwege
Herz-Kreislauf- und Gefässerkrankungen
Erkrankungen der Harnblase und Harnwege
Orthopädie und Rheumatologie
Gynäkologie
Hauterkrankungen
Schmerzen
Psychosomatische Störungen und psychische Erkrankungen

In allen Bereichen werden die relevanten ätherischen Öle genannt und zahlreiche Mischungen vorgestellt.

-Es folgt die Anwendung von Aromatherapie in verschiedenen speziellen Terrains:

Aromatherapie in der Pädiatrie

Aromatherapie in der Geriatrie und bei schwerkranken Patienten

Aromatherapie im Hospiz und in der Palliativmedizin

Aromatherapie in der Onkologie

Aromatherapie im Krankenhaus und in der Hebammenarbeit

Das Buch bietet eine Fülle von guten, nützlichen und fundierten Informationen, hat aber auch ein paar Schwächen:
– An einigen Stellen werden Wirkungen, die von Heilpflanzen-Präparaten wie Kräutertee oder Extrakten her bekannt sind, unbesehen auf die entsprechenden ätherischen Öle übertragen. Das geht so nicht, weil in einer Heilpflanze meistens neben den ätherischen Ölen noch weitere Wirkstoffe vorhanden sind wie Flavonoide, Gerbstoffe oder Bitterstoffe.

– Immer wieder findet man sehr vage Ausdrücke wie “stärkend”, “stabilisierend”, “leberwirksam”. Das ist unbefriedigend. Eine stabilisierende Wirkung, wer kann das nicht schon brauchen? Leberwirksam, das sagt nichts konkretes aus.

– Die angegebenen Wirkeigenschaften sind nur zum Teil durch Studien gestützt und zum Teil schlicht unglaubwürdig, so zum Beispiel die Angabe “lipolytisch” (“fettlösend”) bei Grapefruitöl und die daraus abgeleitete Indikation Zellulite.

– Die Quellenangaben sind oft nicht aufgeführt, was es schwieriger macht, die Angaben auf ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen.

Alle drei Schwach-Punkte findet man allerdings regelmässig bei den meisten Aromatherapie-Büchern.

Das Buch verspricht auf dem rückseitigen Klappentext “fundierte und studiengestützte Informationen”. Diesen Anspruch erfüllt es nur zum Teil.
Aber wie schon am Anfang erwähnt: Alles in allem das fundierteste mir bekannte Aromatherapie-Fachbuch – gut geeignet für Aromapflege und für die Phytotherapie, in der auch ätherische Öle eingesetzt werden.

Sie können dieses Aromatherapie-Buch anschauen und auch bestellen im Phytotherapie-Buchshop.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse

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Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch