Immer wieder habe ich von diesem alten Hausmittel gehört: Man soll bei Eisenmangel einen rostigen Eisennagel in einen Apfel stecken, nach ein paar Stunden den Nagel herausziehen und den Apfel essen.

Irgendwelche fundierten Angaben dazu habe ich allerdings bisher nicht gefunden.

Jetzt schreibt der österreichische „Kurier“ dazu:

„Steckt man die Nägel in den Apfel, bilden sich braune Flecken. Sie bestehen aus Eisenmalat, einem zweiwertigen Eisensalz, das vom Körper gut aufgenommen werden kann. Allerdings lässt sich die Eisenmenge, die man so aufnimmt, kaum kontrollieren, weshalb Experten von dieser Selbsttherapie abraten.“

Quelle:

http://kurier.at/lebensart/gesundheit/eisenmangel-10-mythen-im-faktencheck/125.657.518/slideshow#125657518,96474541

Kommentar & Ergänzung:

Das ist immerhin schon mal eine detailliertere Erklärung und Begründung. Zweifelsfrei überprüfen kann ich diese Aussage allerdings nicht.

Sehr ähnlich beschreibt aber „Zeit online“ dieses Hausmittel und beruft sich dazu auf einen Ernährungsberater namens Hans-Heinrich Jörgensen.

Quelle:

http://www.zeit.de/2004/45/Stimmts_N_8agel_im_Apfel

Der Einwand wegen mangelnder Kontrollierbarkeit der aufgenommenen Dosis ist wohl nicht so einfach vom Tisch zu wischen. Will man mit diesem Hausmittel einen Effekt erzielen, reicht eine gelegentliche Anwendung sehr wahrscheinlich nicht. Es wäre eine kontinuierlichere Anwendung nötig. Und gerade bei Langzeitanwendung kann es jedoch heikel werden, wenn die aufgenommene Eisenmenge zu hoch ist. Eisenverbindungen können in zu hohen Dosierungen durchaus schädlich sein.

Also bin ich da trotz grosser Sympathie zu alten Hausmitteln eher skeptisch.

Ausserdem ist festzuhalten, dass die häufigsten Ursachen für einen Eisenmangel Mangelernährung und Blutungen sind – und dass es daher in erster Linie darum gehen sollte, diese Ursachen zu beheben.

 

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe

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