Medikamente allein sind keine Lösung.

Fachärzte sind der Meinung, dass Kindern und Jugendlichen viel zu häufig Arzneimittel gegen die Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung ADHS verschrieben werden. Am Jahreskongress der Gesellschaft der Kinder- und Jugendpsychiater in Rostock wurde der Vorwurf geäussert, dass die Hälfte der Rezepte von Kinderärzten und Hausärzten stammten, die nicht immer gründliche Diagnosen stellten.

Es gebe keine Zweifel, dass die Arzneien für die richtigen Patienten eine positive Wirkung hätten, erklärte Jörg Fegert, ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Ulm. Er forderte jedoch alle Ärztinnen und Ärzte auf, bei der Verschreibung die Leitlinien streng zu beachten. Manche Mediziner würden Medikamente nur verschreiben, um zu prüfen, ob sie etwas bringen. Nach den Vorstellungen der Psychiater müsste die medikamentöse Therapie jedoch in ein mehrstufiges Behandlungskonzept gegen ADHS eingebunden sein.

Quelle:

http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=199134

Kommentar & Ergänzung:

Vor allem um das Präparat Ritalin tobt eine heftige Auseinandersetzung, die manchmal fast Züge eines Glaubenskrieges annimmt.

Die stark gestiegene Zahl der Ritalin-Verschreibungen bei Kindern wirft meinem Eindruck nach zu Recht kritische Fragen auf. Gleichzeitig finde ich es aber falsch, Ritalin pauschal zu verteufeln, wie es zum Teil in der Komplementärmedizin geschieht. Es mag  nämlich durchaus Situationen geben, in denen Ritalin eine adäquate Hilfe ist. Aber die Indikation muss sehr sorgfältig und eng gestellt werden. Ein solches Medikament darf nicht so locker verschrieben werden,  dass es  quasi einfach zur besseren Alltagsbewältigung bei schwierigen Kindern zur Anwendung kommt.

Die stark gestiegenen Verschreibungszahlen deuten aber darauf hin, dass solche Fälle wohl nicht selten vorkommen.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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